Zwischen Aufklärung, Wut und Ohnmacht – eine Gratwanderung in der Zeitenwende
Die letzten Jahre waren ein Prüfstein für unsere geistige Reife, unser Mitgefühl und unseren Mut. Für viele von uns war es eine schmerzhafte Gratwanderung zwischen dem berechtigten Wunsch nach Aufklärung, der Verzweiflung über Uneinsichtigkeit und dem Schmerz über Diffamierung.
Es wuchs ein Drang in uns ein fast unkontrollierbarer Ruf nach Wahrheit, nach dem Offenlegen der Lügen, dem Entlarven der Marionetten in den Machtkulissen dieses Irrenhauses namens Planet Earth.
Und aus dieser Ohnmacht heraus entstand ein neues kollektives Gefühl:
„Wir akzeptieren das nicht mehr.“
Ein Aufschrei, ein Aufbäumen, ein tiefes inneres „Genug!“.
Doch was folgte, war nicht das große Erwachen, das so viele erhofft hatten.
Kein kollektiver Lichtmoment. Keine plötzliche Befreiung. Kein gemeinsamer Neubeginn.
Stattdessen: Zersplitterung. Erschöpfung. Rückzug.
Die, die am lautesten aufklärten, wurden oft am härtesten bekämpft. Die, die fühlten, wurden ausgelacht. Die, die sehen konnten, wurden als blind erklärt.
Warum bleibt das Erwachen (noch) aus?
Weil Erwachen nicht laut ist.
Weil es nicht auf Bühnen geschieht, nicht in Debatten, nicht im bloßstellenden Schlagabtausch.
Erwachen ist leise. Tief. Individuell. Und unbequem.
Es verlangt nicht nur Informationen, sondern Transformation. Nicht nur Fakten, sondern Bewusstseinsarbeit. Nicht nur Wut sondern Wandlung.
Viele klopften an die Tür der Wahrheit aber nur wenige wagten es, wirklich hindurchzugehen.
Denn dort wartet nicht die Genugtuung, sondern die Demut.
Nicht der Sieg sondern das Verlernen alter Rollen.
Nicht der Schuldige sondern die Frage:
„Wie bin auch ich Teil dieses Systems geworden?“
Was nun?
Vielleicht braucht es keine neue Enthüllung, kein neues Entlarven, keine neue Welle von Empörung.
Vielleicht braucht es vor allem Herz, Rückverbindung, Stille, Dialog und Heilung.
Vielleicht ist das eigentliche Erwachen nicht das große Spektakel, das wir erwartet haben
sondern die stille Entscheidung jedes Einzelnen,
nicht mehr mitzulaufen, nicht mehr zu gehorchen, nicht mehr zu schweigen.
Ein Erwachen, das nicht beweisen will, sondern berührt.
Nicht anklagt, sondern aufrichtet.
Nicht kämpft sondern Licht bringt.
Denn aus der Ohnmacht wächst kein neues System.
Aber aus innerer Klarheit, Mitgefühl und Wahrheit entsteht vielleicht etwas, das nie wieder so leicht zerstört werden kann:
Ein Mensch, der nicht mehr zurückkehrt in die alte Illusion.

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